Brief von Professor Thiede

Unterstützungsschreiben für die 5G EU-Bürgerinitiative

Im EU-Vertrag ist das Streben nach einem hohen Maß an Umweltschutz und Verbesserung der Umweltqualität festgehalten. Deshalb wird es auch höchste Zeit, dass Politik, Industrie, Wirtschaft, Justiz, Behörden, Medizin und nicht zuletzt die Kirchen das gesundheitsschädigende Potenzial von Mobilfunkstrahlung ernster als bisher nehmen.

Hier ist ein folgenreiches Umdenken in Politik und Gesellschaft ge­for­dert. Entsprechende Aufrufe wurden mit Recht durch Verbände zahlreicher Bürgerinitiativen in vielen Ländern laut – und jetzt auch durch die Europäische 5G-Bürgerinitiative.

Die Art des bisherigen Mobilfunk-Ausbaus mit den Zielen möglichst flächendeckender Indoor-„Versorgung“ ignoriert die Bedürfnisse und Rechte vieler Menschen, die sich von der künstlich gepulsten Strahlung belästigt fühlen. Sie trägt zu einer Spaltung der Bevölkerung bei und sollte allein schon deshalb korrigiert werden. Einseitige, ja reduktionistische Wahrnehmungen internationaler wissenschaftlicher Befunde hinsichtlich biologischer Effekte der Mobilfunk-Strah­lung und die daraus resultierenden Verharmlosungen müssen endlich einer breit gefächerten Rezeption und praktischen Folgerungen daraus weichen.

Bereits 2012 habe ich in meinem Buch „Mythos Mobilfunk. Kritik der strahlenden Vernunft“ die komplexe Problematik aufgezeigt, die sich mittlerweile noch verschärft hat. Zehn Jahre später begrüße ich die 5G EU Citizens' Initiative und wünsche ihr im Interesse ungezählter Bürgerinnen und Bürger Europas viel Erfolg!

Werner Thiede
Theologe, apl. Professor, Pfarrer i.R., Publizist
http://www.werner-thiede.de
Deutschland